Was denkt die Bevölkerung über die digitale Patientenakte?

Die lückenlose Archivierung von Gesundheitsdaten, der effiziente Datentransfer sowie die Möglichkeit, Aktualisierungen in Echtzeit einzusehen, rücken durch die Umsetzung der digitalen Patientenakte in greifbare Nähe. Die Zugriffsrechte auf die Gesundheitsdaten müssen jedoch ausschließlich vom Patienten selbst gesteuert werden können, denn laut E-Health-Gesetz soll die digitale Patientenakte das Selbstbestimmungsrecht der Patienten stärken. Während von Politik und Entscheidern im Gesundheitswesen die Weichen für die Implementierung gestellt werden, stellt sich die Frage, was die Bevölkerung selbst über die digitale Patientenakte denkt und wie gut sie über Potenziale und Risiken aufgeklärt ist.

Offenheit für die digitale Patientenakte, solange Transparenz und Datenschutz gewährleistet sind

In einer Rundfrage haben wir die Meinung der Bevölkerung eingefangen und in einem Video für Sie bereitgestellt. Zusammenfassend können wir konstatieren, dass die Befragten generell offen für die Nutzung einer digitalen Patientenakte sind. Konzept und Einführung einer digitalen Patientenakte werden von den meisten als positiv bewertet. Es besteht jedoch bei vielen weiterhin Unklarheit über die spezifischen Funktionen der digitalen Patientenakte. Einige haben sich bereits umfassende Gedanken dazu gemacht und andere haben keine konkreten Wünsche, was die Funktionalität der digitalen Patientenakte anbelangt. Große Unsicherheit und Bedenken bestehen weiterhin in Bezug auf den Datenschutz. Die Gewährleistung des Datenschutzes ist für den Großteil der Befragten eine absolute Voraussetzung für die Nutzung einer digitalen Patientenakte. Ob eine Krankenkasse mit einer selbstentwickelten digitalen Patientenakte die Voraussetzungen des Datenschutzes gewährleisten wird, darüber sind sich die Befragten nicht ganz klar. Einige gehen davon aus, dass Krankenkassen sowieso schon im Besitz aller relevanten Gesundheitsdaten wären und haben diesbezüglich keine weiteren Bedenken. Andere sehen dies kritischer und haben Zweifel an den Intentionen einer Krankenkasse, die ihren Mitgliedern eine digitale Patientenakte anbietet.